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Hallo,
aus eigener Erfahrung:
*These 1:* Zoomobjektive fördern die Bequemlichkeit des Fotographen. Die Suche nach dem geeigneten Blickwinkel tritt in den Hintergrund, da man einfach reinzoomt.
Folge: Manche Fotos werden schlechter als sie sein müssten.
*These 2:*
Festbrennweiten erfordern zwingend das Umhergehen, die Suche nach dem richtigen Abstand zum Motiv und dem geeigneten Blickwinkel sind unumgänglich.
Folge: Die Fotos werden in der Regel besser, da sie spannender und interessanter gestaltet werden.
Wie sind eure Erfahrungen? Wie seht Ihr das Thema?
Viele Grüße
Uli
So war's gedacht.
Zur Komposition gibt's zu sagen, dass man entweder vorher weiß, wie die Komposition aussehen soll und das entsprechende Objektiv nimmt oder nur ein Objektiv - idealerweise mit geringem Zoombereich oder gar Festbrennweite - dabei hat, das gar keine andere Möglichkeit erlauft, als sich zu bewegen.
Durch bewegliche Displays und Dauerbild ebenda, hat sich die Art der Fotografie gerade eben wieder verändert, weil man tatsächlich nach neuen Perspektiven suchen kann, die man sonst nur unbequem erreicht hätte. Das aber gleichzusetzen mit nachlassender Bewegung zum Objekt und prüfen der Möglichkeiten gleichzusetzen, ist weniger der Technikunterschiede geschuldet, sondern dem Fotografen, der sein grundsätzliches Verständnis für die jeweilige Aufnahmesituation oder Bildkomposition noch nicht ausreichend entwickelt hat.
Ich käme beispielsweise nie mehr auf den Gedanken mit Kamerarucksack mit reichlich Objektiven unterwegs zu sein, weil ich entweder auf leichte Ausrüstung setze und auf zwei, maximal drei, Objektive beschränkt bin. Häufig hab ich sogar nur ein Objektiv dabei und croppe den Rest nachher durch Beschnitt.
Bei geplanten Shootings hingegen, ist der Koffer voller Ausrüstung, weil immer Bilder parallel mit unterschiedlichen Brennweiten entstehen, aber das ist auch eine andere Art des Arbeitens. Ansonsten sind bestimmte Brennweiten einfach Möglichkeiten eine bestimmte Art von Bildern (Ausschnitte oder Komposition) zu machen, die schon vorher festgelegt sind. Das Tele dient da beispielsweise in erster Linie der Freistellung, das Weitwinkel in erster Linie der Gesamtkomposition, weil viel im Bild ist und viel davon auch scharf - wenn nicht gerade Makros auf dem Plan stehen.
So legt letztlich das Objektiv (die Brennweite) schon vorher fest, was man eigentlich machen möchte und ergibt sich nicht erst vor Ort. Das gilt natürlich nicht bei Urlaubsfotos, die viel Spielraum in der Brennweite bieten müssen. Es kommt demnach in erster Linie auf die Absicht des Fotografen und seine Planungsbereitschaft im Vorfeld an und weniger, ob man eine "faule Sau" ist.
Hi
Interessanter Beitrag, ich kann weder der These 1, noch der 2 zustimmen und schließe mich da Olaf an. Festbrennweiten habe ich eigentlich nur wegen der hohen Lichtstärke, um diese als Gestaltungsmittel einzusetzen. Ansonsten möchte ich die Freiheit haben, durch flexible Wahl der Brennweite und des Abstands die Größenverhältnisse bzw. den Ausschnitt von Objekten im Vordergrund zu Objekten in der Tiefe frei zu wählen. Ohne ständig die Objektive wechseln zu müssen, vor allem an Orten, die nicht gerade staubfrei sind!
Auch bei flächigen Motiven schätze ich das Zoom, denn oft ist eine Gasse nicht breit genug, um zum Beispiel einen bestimmten Auschnitt einer Häuserfront mit der Normalbrennweite festzuhalten.
VG GFS
> Ambos schrieb
> Anfängern kann ich nur raten, anfangs mit 50 mm zu arbeiten und sich zu bewegen.
Herzlichen Glückwunsch – jetzt sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt. Ab hier beginnt diese Diskussion sich im Kreise zu drehen.
Hallo,
ich sehe immer wieder das die Zooms nicht genutzt werden um verschiedene Brennweiten dabei zu haben, sondern um an einer Stelle zu stehen und die Bildausschnitte per zoomen zu bestimmen. Dabei wird natürlich der Charakter des Bildes massiv verändert.
Aus diesem Grund lass ich die Leute auf workshops am liebsten mit Festbrennweiten arbeiten oder den Zoom entsprechend arretieren.
Anfängern kann ich nur raten Anfangs mit 50mm zu arbeiten und sich zu bewegen.
Hab nochmal einen Video beigefügt der zeigt wie stark sich das Bild verändert wenn ich bei gleicher Motivgröße unterschiedliche Brennweiten nutze.
LG
> 01af schrieb
>
>
>
> Herzlichen Glückwunsch – jetzt sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt. Ab hier beginnt diese Diskussion sich im Kreise zu drehen.
>
Ist das nicht immer so 🙂
Hallo Timm_Kimm,
aus deinem Beitrag höre ich stark heraus, dass du dir im Vorfeld überlegst, was du machen willst, um welche Aufnahmesituationen es sich handeln wird, welche Motive relevant sein werden etc.. Letztlich hängt dann davon deine Objektivwahl ab.
Wo findet bei deiner disziplinierten und rationalen Vorgehensweise die Spontanität in der Fotografie ihren Platz ?
Beste Grüße
Uli
Hallo Ambos,
du schreibst " ... Zooms werden nicht genutzt, um verschiedene Brennweiten dabei zu haben." Wie sind deine Erfahrungen: Werden Fotos, mit Zoomobjektiven aufgenommen, überwiegend mit der unteren oder oberen Brennweitengrenze aufgenommen?
VG Uli
Moin Moin,
warum bauen die Kamerahersteller wohl noch Festbrennweiten und warum steht bei Sony meistens auch noch ein Z dahinter? Will der Hersteller womöglich den Fotografen nur ärgern, teilweise wiegen diese Objektive mehr als ein Zoomobjektiv und sind zudem oftmals preislich höher angesetzt als letzteres. Ich gehe einfach davon aus dass diese Objektive kompromisslos die Abbildungsleistung der Kamera unterstützen. Außerdem sind sie auch in der Regel Lichtstärker, welches noch eine zusätzliche Gestaltungsmöglichkeit bietet.
Nun kann man den Vorteil des Zoomobjektivs vom gleichen Standpunkt den Bildausschnitt zu wählen in Anspruch nehmen, man sollte aber nicht vergessen das auch die Perspektive durch die Brennweite verändert wird. Die ganz Schlauen überlassen es dem Zufall und schneiden sich das Bild passend zusammen, ohne sich Gedanken über Perspektive oder sonstigen bildrelevanten Aussagen zu machen. Ich habe hier sogar schon irgendwo den Schwachsinn gelesen, dass eine A-77, durch die hohe Pixelzahl ihres Sensors, ein Tele mit langer Brennweite ersetzen würde.
Ich habe nichts gegen Ausschnitte, oftmals hat man nicht die Möglichkeit Bildformatfüllend zu arbeiten, oder aber der Sucher zeigt weniger an als das was auf dem späteren Foto zu sehen ist. Der Vorteil eines Zoom besteht ja darin das man viele Brennweiten in einem Objektiv hat, man sollte sich aber auch klarmachen das jede Brennweite den Aufnahmewinkel und damit auch die Perspektive verändert. Es gibt aber immer auch die Möglichkeit mit einer festeingestellten Brennweite am Zoomobjektiv sich sein Motiv zu erlaufen. Somit kann ich das Thema des Threads für mich nicht so richtig nachvollziehen.
Gruß Didi
Hallo Didi,
den von dir gebrachten Aspekt der optischen Leistung und der Vorteile der großen Lichstärke halte ich ebenso für sehr wesentlich. In sofern sind Festbrennweiten für mich unverzichtbar. Müsste ich wählen, so würde ich den Vorzug den Festbrennweiten geben.
Aufgrund deiner Gedanken kann ich erahnen, dass das "..Thema des Threads für dich nicht so richtig nachvollziehbar ist". Mein Ansinnen war es, in einem Gedankenaustausch das Thema zu beleuchten und andere Aspekte kennen zu lernen, an die ich selbst noch nicht gedacht habe. Eine kritische Selbstreflektion der eigenen Fotos (und dazu gehörigen auch die dabei eingesetzten Objektive) halte ich für mich unumgänglich, um auch so persönliche Entwicklungen machen zu können.
Insofern dir und allen anderen herzlichen Dank für die bisherigen Gedanken.
VG Uli
Pete_! schrieb
> Müßte ich wählen, so würde ich den Vorzug den Festbrennweiten geben.
Wenn ich als "Reporter" unterwegs bin – also ein in Echtzeit ablaufendes Ereignis wie z. B. eine Sportveranstaltung dokumentiere – dann benutze ich ein oder zwei Zoomobjektive. Wenn ich als "Künstler" unterwegs bin – also Zeit habe und es um Bildgestaltung und -qualität geht und nicht um das Erwischen flüchtiger Momente – dann benutze ich Festbrennweiten.
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> DidiS schrieb
> ... man sollte aber nicht vergessen, daß auch die Perspektive durch die Brennweite verändert wird.
Das sollte man ganz schnell wieder vergessen, denn es ist nicht wahr. Die Perspektive hängt ganz allein vom Standort ab – also von der Höhe (Froschperspektive, Vogelperspektive) und dem Aufnahmeabstand. Die Brennweite hat überhaupt keinen Einfluß auf die Perspektive, sondern (bei gegebenem Aufnahmeformat) nur auf den Bildausschnitt. Was umgangssprachlich oft, aber nicht ganz richtig als "Weitwinkelperspektive" bezeichnet wird, ist in Wahrheit eine "Nahperspektive". Sie kommt nicht durch den großen Bildwinkel, sondern durch den kurzen Aufnahmeabstand zustande, der typischer- und sinnvollerweise beim Einsatz eines Weitwinkelobjektives eingenommen wird. Entsprechendes gilt für die sogenannte "Teleperspektive" – auch diese kommt nicht durch das Teleobjektiv selbst bzw. durch seinen kleinen Bildwinkel zustande, sondern durch den großen Aufnahmeabstand, der normalerweise mit dem Einsatz eines Teleobjektives einhergeht.