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*BVPA für Bilder?*
Das ist nicht etwa ein neues Bildformat, sondern die Abkürzung für “Bundesverband der Pressbild-Agenturen und Bildarchive”. Ein deutscher Interessenverband und eine Lobbyorganisation für Bildagenturen, der 1970 gegründet wurde und mittlerweile über 70 Mitglieder zählt. Darunter viele bekannte wie Getty Images, DDP, Look, Keystone, Action Press, F1 Online, Laif, Mauritius Images u.a. sowie die Fotografenvereinigungen FreeLens - Verein der Fotojournalistinnen und Fotojournalisten, Deutsche Journalisten Verband (DJV) und verdi/DJU (vormals IG Medien).
Innerhalb der Organisation kümmern sich unterschiedliche Arbeitsgruppen um die vielfältigen Aspekte der Stockfotografie und Bildarchivierung. Am interessantesten für uns „normale“ Fotografen ist hierbei jedoch die Arbeit der *Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing* kurz *MFM*, die einmal jährlich durch Befragung der Mitglieder ermittelt, wie sich die Preise für Fotos entwickeln und hierauf basierend ihre
*Übersicht für Bildhonorare* veröffentlicht.
(Bild 1)
Anfang des Jahres gibt die BVPA die Publikation „Der Bildermarkt” heraus, deren Untertitel „Handbuch der Bildagenturen“ den Inhalt sehr treffend wiedergibt.
Das Buch teilt sich in drei Abschnitte auf und beginnt mit dem Praxisteil für die Bildagenturen, welcher in die Rubriken “Arbeitstechnik”, “Recht”, “Honorare und Kosten” und “Publizistische Leitlinien” gegliedert ist.
Im mittleren Abschnitt wird auf ca. 100 Seiten jedem Mitglied die Möglichkeit gegeben sein Agentur zu präsentieren. Falls also jemand von euch wünscht, kann er sich hier schon mal seine Agentur jenseits von Microstock raussuchen. Die Agenturen Präsentieren sich mit ihren Schwerpunkten, den zugehörigen Kontaktdaten und manchmal auch mit Beispielfotos aus ihrem Bereich.
Der letzte Abschnitt ist für die meisten wohl nicht so interessant, da hier Kontaktdaten von Vereinen und Verbänden, Gutachtern und Sachverständigen aufgeführt sind, die für den Agenturbetrieb und die Arbeit eines Berufsfotografen wichtig und interessant sind.
Insgesamt sollte man von diesem Praxisbuch keinen flüssigen Romanstil erwarten. Wem das nicht abschreckt, den erwarten fundierte Artikel, die ein breites Spektrum an aktuellen Entwicklungen im Bereich der Fotografie abdecken. So wird beispielsweise die Weiterentwicklung des IPTC-Standards nachvollzogen, es gibt Gedanken zur Langzeitarchivierung von Bilddaten, aktuelle Urteile zum Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht und anderen für Fotografen und Agenturen relevanten Themenbereichen, Tätigkeitsbeschreibungen für die Arbeit in einer Bildagentur und so weiter.
Für mich besonders interessant ist auch die mitgelieferte und über 100 Seiten starke Broschüre „Bildhonorare 2012“, welche die marktüblichen Honorarsätze für Fotos in den verschiedensten Bereichen von Print bis hin zu Web auflistet. Die Broschüre, die in Fachkreisen auch oft als „MFM-Liste“ bezeichnet wird, dient u.a. bei Gericht häufig als Grundlage für Honorarfragen bei Vergütungsstreitigkeiten.
In der Broschüre nicht enthalten sind hierbei die Vergütungen der diversen Microstock-Agenturen, die mit ihrem Preisgefüge die klassischen Agenturen stark unter Druck setzten. Für alle, die gerne wissen möchten, welche Preise man jenseits dieses Fast-Food Bildermarktes für gute Werke erzielen kann ist dies sicherlich eine interessante und gute Möglichkeit sich objektiv über die aktuelle Marktlage professioneller Fotografien zu informieren.
Das Handbuch kann hier über die Webseite des BVPA für EUR 33,-.
Ich wünsche viel Spaß beim schmökern!
Axel
(Gesetzte Links können immer Werbung für irgendwas gemäß Telemediengesetz enthalten 🙂
Zeig mir nicht Deine Ausrüstung, ich will Deine Bilder sehen!